Das Mexikobild in der frühen deutschsprachigen Aufarbeitung der Herrschaft Maximilians von Habsburg
ASSA Journal 1/2017, ISSN 1815-3704
Andreas Kurz
Der Text beschäftigt sich mit der frühen historischen Aufarbeitung des Zweiten Mexikanischen Kaiserreichs (1864 – 1867), die in erster Linie über autobiographische und pseudohistoriographische Schriften erfolgte. Es soll gezeigt werden, wie einige wenige Erinnerungsparameter funktionieren und das Festschreiben nationaler und rassischer Vorurteile zur Folge haben, wie also das literarische Gedächtnis in diesem konkreten Fall arbeitet.
Ich vertrete die These, dass eine kurze historische Episode auf diese Art nachträglich an Bedeutung gewinnt, weil die Aufarbeitung des direkten Zusammentreffens mehrerer Kulturen über das literarische Gedächtnis gegenseitige Vorstellungen und Bilder vom anderen über Jahrzehnte hinweg fixieren. Eine Analyse entsprechender in Mexiko verfasster Texte soll in Zukunft die gewonnen Ergebnisse ergänzen und überprüfen.
Schlagworte: Zweites Mexikanisches Kaiserreich, Maximilian von Mexiko, literarische Erinnerung, historische Aufarbeitung, images und mirages
English abstract
This paper is occupied with the historical reviewing of the Second Mexican Empire (1864 – 1867) as it is present in autobiographical and popular historiographical texts. I try to prove that a few parameters operate that guide the prescription of national and racial prejudices. In other words: I try to analyze the functioning of literary memory. The principal thesis is that a very short historic episode gains importance and relevance due to this process, because the reviewing of a direct encounter between various cultures through literary memory fixes the images and ideas of different cultures throughout decades. In the nearer future there has to be an analysis of Mexican writings that could complete or verify the results presented in this essay.
Keywords: Second Mexican Empire, Maximilian of Mexico, literary memory, historic reviewing, images and mirages
Zu zitieren als
Kurz, Andreas 2017: Erinnerung ist nie nur Gedächtnis: Das Mexikobild in der frühen deutschsprachigen Aufarbeitung der Herrschaft Maximilians von Habsburg. In: Austrian Studies in Social Anthropology, Journal 1/2017, 18 p. URL: [AUS DER BROWSERZEILE ÜBERNEHMEN]. Zugriff: TT.MM.JJJJ.
Lebenslauf/ vita
Andreas Kurz studierte Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien, wo er mit einer Arbeit über die Beziehungen des mexikanischen Modernismus zur französischen Dekandenzliteratur promovierte. Er lebt seit 1999 in Mexiko und leitet zur Zeit das literaturwissenschaftliche Institut der Universidad de Guanajuato. Er verfasste Bücher über Themen der mexikanischen Literatur des 19. Jahrhunderts, sowie über den kubanischen Erzähler Alejo Carpentier.
Andreas Kurz studied Comparative Literature at the University of Vienna, where he was awarded a doctorate for his work about Mexican Modernism and its relation with French decadence literature. He has been living in Mexico since 1999 and is now Head of the Literature Department of the National University of Guanajuato. He is the author of books about various themes related to Mexican 19th Century literature and the Cuban novelist Alejo Carpentier.
Kontakt (2017): andreas_kurz@yahoo.com