Ein Vergleich zwischen aktuellen und kolonialen Diskursen
ASSA Sondernummer 1/2012, Artikel 6, ISSN 1815-3704
Caroline Pucher
Abstract
Der Artikel setzt sich mit der islamophoben Politik des Rechtspopulisten Geert Wilders im Zusammenhang mit der kolonialen Vergangenheit der Niederlande auseinander. Die Niederlande waren eine in vielen Ländern präsente bedeutende Kolonialmacht. Ihre mit Abstand größte Kolonie stellte Niederländisch-Indien dar, die sich 1945 als Indonesien für unabhängig erklärte. Heute leben auch muslimische NiederländerInnen indonesischer Herkunft und muslimische IndonesierInnen in den Niederlanden. Indem er aktuelle und koloniale Diskurse miteinander vergleicht, befasst sich der Artikel vor allem mit den Fragen, inwieweit bestimmte muslimische Gruppen von Geert Wilders konkret ausgeschlossen oder angegriffen werden, inwiefern der Islam also ethnisiert wird, und wie die koloniale Vergangenheit der Niederlande Wilders Politik mitbeeinflusst.
Keywords: Islamophobie, Rechtspopulismus, koloniale Vergangenheit, Niederlande, Indonesien, Migration
English abstract
The article focuses on the connection between the Islamophobia of the right-wing politician Geert Wilders and the colonial history of the Netherlands. The Netherlands were an important European colonial power with the Netherlands East Indies as their biggest overseas territory that became independent Indonesia in 1945. Today, Muslim Dutch of Indonesian descent and Muslim Indonesians live in the Netherlands. By comparing contemporary and colonial discourses, the article tackles the question in which way particular Muslim groups become or do not become the target of Wilders’ attacks. It thus deals with the ethnicization of Islam and how the Dutch colonial history influences the politics of Wilders’ right-wing movement.
Keywords: Islamophobia, right-wing populism, colonial history, the Netherlands, Indonesia, migration
Zu zitieren als
Pucher, Caroline 2012: Islamophobie in den Niederlanden und die Absenz indonesischer MuslimInnen. Ein Vergleich zwischen aktuellen und kolonialen Diskursen. In: Slama, Martin (Hrsg.): Islam und Macht in Südostasien. Austrian Studies in Social Anthropology, Sondernummer 1/2012 (Artikel 6), p. 75-87. URL: [AUS DER BROWSERZEILE ÜBERNEHMEN]. Zugriff: TT.MM.JJJJ.
Lebenslauf/ vita
Mag. Caroline Pucher
Caroline Pucher, geboren 1987 in Leoben. Ab 2006 Studium der Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien, Abschluss des Studiums 2011. Zur Zeit arbeitet sie am Institut für Architektur an der Universität für angewandte Kunst im organisatorischen Bereich.
Caroline Pucher weas born 1987 in Leoben. She studied Social and Cultural Anthropology at the University of Vienna, where she obtained her Master’s degree in 2011. Currently she is working at the Institute of Architecture of the University of Applied Arts in Vienna.
Kontakt (2012): pucher.caroline@gmail.com